Maria, ihm schmeckt es nicht

Jetzt ist es soweit. Die Umstellung der Ernährung ist beschlossen und erste Erfahrungen mit ayurvedischen Gerichten sind gemacht und machen Lust auf mehr. Nun stellt sich die Frage, was mache ich mit meinem Lebenspartner oder dem Rest der Familie? Wenn ich nur schon andeute, dass ich eine etwas andere Art der Zubereitung gewählt habe, dann ahne ich schon, was als Kommentar kommen wird. Die Möhren sind immer noch Möhren und sehen auch noch so aus. Aber was ist jetzt anders als sonst.

Warum muss ich das überhaupt ankündigen oder andeuten oder erklären? Musste ich vorher jedes mal erklären, was ich wie und wieso so gekocht habe. Nein, musste ich nicht. Es sei denn, es gab dafür ein echtes Interesse. Es erwartet niemand von einem Koch (Restaurant oder Kantine), dass er sich bei jedem Gericht, das er zubereitet, erklärt.

Die Schwierigkeiten, auf die wir stoßen werden, sind ganz einfach von unseren bisherigen Essgewohnheiten und Vorlieben geprägt und die Veränderungen werden sicherlich nicht von heute auf morgen Widerspruchslos angenommen.

Für denjenigen, der seit jeher immer jedes Gericht mit Salz, Maggi oder Ketchup versieht, den eigentlichen Geschmack nicht mehr kennt, ist es ein Aufstand gegen bisherige Verhaltensmuster.

Für denjenigen, der immer schon offen war für neue Geschmäcker, ist es dann eher ein leichtes.

Am Ende des Tages zählt aber nur eines: Was will ich persönlich für mich erreichen? Wo soll meine Reise hingehen?

Da muss man auch mal in Kauf nehmen, dass es ein „Maria, ihm schmeckt es nicht“ zu hören gibt.